Dragonflight-Interview: World First Race & Design von Mythisch+ und Raids
Nachdem bereits in Interviews zu World of Warcraft: Dragonflight die Neuerungen bei den Berufen und die Anpassungen bei den Klassen behandelt wurden, geht es im dritten Interview nun um Raids, Mythisch+ Dungeons, das World First Race und die allgemeine Entwicklung des Spiels. Die Antworten zum Interview kommen dieses Mal von Game Director Ion Hazzikostas.
So geht er darauf ein, dass es dieses Mal zum Start des World First Races besonders spannend wird, dass seit langer Zeit der heroische und mythische Schwierigkeitsgrad am gleichen Tag öffnen. Die Gilden müssen sich hier also entscheiden, in welchem Modus sie ihre Zeit verbringen. Außerdem erklärt Ion, dass die Experimente von Saison 4 in Schadowlands mit den alten Dungeons für Mythisch+ und den schicksalshaften Raids trotz einiger Fehler gut bei der Spielerschaft angekommen sind und beim Übergang in die nächste Erweiterung nach Dragonflight erneut zum Einsatz kommen könnten.
Auch die Klassenbalance ist für das Entwicklerteam sehr wichtig und gerade mit den neuen Talentbäumen wird es in den kommenden Patches diverse Anpassungen geben. Das Team sieht sich hierfür alle Spezialisierungen genau an und versucht, unbeliebte Talente wieder interessanter zu gestalten. Die übersetzte Zusammenfassung des Interviews mit allen wichtigen Punkten findet ihr folgend.
World First Race
- Beim Tuning des mythischen Modus eines Raids kommt es darauf an, dass dieser gerade schwierig genug ist, sodass ihn die besten Gilden der Welt schaffen können. Das Entwicklerteam diskutiert auch immer wieder darüber, ob beispielsweise ein Fehler eines einzelnen Spielenden dafür sorgen darf, dass der komplette Raid stirbt. Das Team hat auch nicht den Anspruch, dass ein Schlachtzug in die Geschichte eingeht, dass die meisten Gruppen gestorben sind oder sich die schwersten Bosse darin befinden.
- Das Tuning ist darauf ausgelegt, dass die besten Gilden eine echte Herausforderung und ein echtes Erfolgserlebnis. Aber dem Entwicklerteam wäre es lieber, wenn sie die Bosse nicht so oft abschwächen müssten, damit auch die Gilden auf Rang 100, 1.000 oder 5.000 diese irgendwann bezwingen können. Gleichzeitig wird das Tuning der Bosse für die Top-Gilden immer schwieriger, sodass auch die anderen Spielenden diese noch meistern können. Split- und Twink-Raids bei den Top-Gilden hat dieses Problem nochmal verstärkt.
- Zum Start von Dragonflight öffnen nun der heroische und der mythische Modus am gleichen Tag, sodass sich die Gilden entscheiden müssen, in welchen Schwierigkeitsgrad die Gilden ihre Zeit verbringen.
- Die Anpassung des wöchentlichen Resets am Mittwoch in Europa hat nichts mit dem World First Race zu tun.
- Auch in Dragonflight wird es keine weltweit gleichzeitige Veröffentlichung von Raids geben, da so viele Spielende ihre Raidzeiten anpassen müssten und das will Blizzard nicht. Das Rennen um den ersten Platz ist ein Event aus der Community und es wird immer negative Punkte wie Bugs, Tuning-Probleme oder das Schauen von entsprechenden Streams zum Kopieren von Taktiken geben. Da sollten die unterschiedlichen Startzeiten das geringste Problem darstellen.
Design der Raids
- Saison 4 von Shadowlands war mit den älteren Dungeon im Mythisch+ und den schicksalshaften Raids ein großes Experiment und es gab einige Probleme. Grundsätzlich ist das Entwicklerteam mit dem Feedback der Spielerschaft zufrieden und es spricht nicht dagegen, dass beim Übergang in die nächste Erweiterung nach Dragonflight erneut zu verwenden.
- In Saison 4 von Shadowlands gab es viele Inhalte in Form von Dungeons, Raids und PvP, doch Inhalte in der offenen Welt gab es laut dem Entwicklerteam zu wenig. In Dragonflight will man gegen Ende der Erweiterung darauf achten, dass auch Spielende solcher Inhalte genügend Inhalte bekommen.
- Es gibt derzeit keine Pläne für Änderungen and der Funktion der Ruhmeshalle. Hypothetisch könnten 8 Allianzler und 12 Hordler in ein- und derselben Gruppe sein und das wäre dann keine Gildegruppe, wenn das System nicht geändert werden würde. Sobald die fraktionsübergreifenden Gilden ins Spiel kommen, wird das Ranking sowieso in eine fraktionsübergreifende Rangliste geändert.
Mythisch+
- Es gibt Spielende, die nur Dungeons erledigen wollen und es gibt Spielende, die zusätzlich auch noch Raids absolvieren wollen. Dragonflight wird versuchen, beide Typen von Spielenden auf ein Niveau zu bringen, weshalb die Belohnungen aus Mythisch+ und der Schatzkammer verbessert wurden. Sowohl Dungeon- als auch Raid-Gruppen sollen am Ende das ungefähr gleiche Itemlevel erreichen.
- Am unteren Ende der Mythisch+ Dungeons wird es für Spielende schwieriger sein, entsprechende Belohnungen zu erhalten. Ziel des Entwicklerteams ist es, dass das Verhältnis von Aufwand, Herausforderung und Belohnung von Dungeons und Raids ungefähr gleich sind.
- Zum Start einer neuen Saison wollten viele Spielende direkt Mythisch+ 15 laufen, ein ähnliches Denken gab es in Raids nicht. Mit der Anpassung am unteren Ende der Schlüsselsteine will das Entwicklerteam diesem Denken etwas gegensteuern.
Design und Entwicklung
- Bei der Klassenbalance will das Entwicklerteam mehr tun, denn die Wahrnehmung der Community von starken und schwachen Klassen ist wichtig. So sollte ein Ungleichgewicht so schnell wie möglich behoben werden, sodass das Balance der Klassen immer in Bewegung ist. Es sollte nie eine Klasse immer am stärksten und eine andere am schwächsten sein.
- Während Patch 9.1.5 war die Stimmung in der Community nicht gut und es gab viel Kritik an der allgemeinen Richtung des Spiels. Das Entwicklerteam hat sich deshalb viele Gedanken gemacht und einige Grundpfeiler von WoW auf den Prüfstand gestellt. Erste Resultate gab es dann direkt mit Patch 9.1.5 aber auch mit Patch 9.2 und Zereth Mortis.
- Wenn das Entwicklerteam Verbesserungen für Spielende implementieren wollen, dann ist es oft besser, umsetzbare Dinge in kleinerem Umfang direkt ins Spiel zu bringen, als zu warten, bis alles fertig ist. Das überarbeitete Interface ist hierfür ein gutes Beispiel. Die aktuelle Version mit Dragonflight ist eine gute Basis, aber es gibt noch viel zu tun.
- Die neuen Talentbäume waren eine große Veränderung und jeder Spielende wird sich damit beschäftigen müssen. Nicht alle Spielende wollen sich aber ihre eigenen Builds zusammenbauen, sondern einfach nur spielen. Für die Gruppe wurden die Starter Builds eingefügt, welche einen guten Ausgangspunkt darstellen.
- Das Entwicklerteam beobachtet alle 38 Spezialisierungen und 13 Klassen, um mit den kommenden Patches Änderungen vorzunehmen. So werden besonders beliebte und unbeliebte Talente angepasst, um die Auswahl an möglichen Builds groß zu halten.
- Mit Dragonflight hat das Entwicklerteam so viele verschlüsselte Zwischensequenzen ins Spiel gebracht, wie noch nie zuvor. Wir dürfen uns auf zahlreiche Ingame-Videos bei den Endgame-Kapiteln und der Kampagne auf Stufe 70 freuen. Es wird duzende Zwischensequenzen im Spiel zu entdecken geben.
- Das gesamte Team kümmert sich leidenschaftlich um die Entwicklung von World of Warcraft. Wenn sie nicht in der Lage sind, auf das Feedback der Spielenden zu reagieren, dann liegt das oft auch daran, dass die Wünsche gegensätzlich sind. Wird der Wunsch von Person A erfüllt, dass verschlechtert sich das Spiel für Person B und umgekehrt, da es viele verschiedene Spielertypen gibt. Das Team macht immer wieder Fehler, aber Änderungen passieren immer aus einer guten Absicht heraus.
Kommentare