Interview: Festungen, Klassenbalance, PvP, Levelzeit und Heiltränke
Nach dem großen Presse-Event zu Diablo 4 mit den ersten Eindrücken aus Akt 1 bis Stufe 25 gab es bereits ein Interview mit Game Director Joe Shely und Diablo General Manager Rod Fergusson. Unter anderem ging es bei dem Gespräch um die flexible Kampagne, die Klassenfantasie, die Aktivitäten in der Open World und um die Charaktererstellung - hier unsere Zusammenfassung zum Interview.
In einem weiteren Interview haben nun Associate Game Director Joe Piepiora, Game Producer Ash Sweetring und Lead Class Designer Adam Jackson Fragen rund um Diablo 4 beantwortet. Unter anderem ging es um die Festungen in der offenen Welt, die wir von Gegnern befreien müssen, um so einen neuen Stützpunkt mit Händlern, Quests und mehr freizuschalten. Außerdem wurde die benötigte Spielzeit bis zu Maximalstufe 100 angesprochen und dass wir bereits vor der Maximalstufe viele Endgame-Inhalte erleben können.
Wichtige Infos im Überblick
- Festungen sind Orte in der Open World, in denen Gegner einen Stützpunkt eingenommen haben. Werden diese Festungen eingenommen, werden sie zu neutralen Orten und wir schalten Wegpunkte, Dungeons, Quests, Händler und allgemeine Inhalte für die offene Welt frei.
- Die Festungen haben ein bestimmtes Schwierigkeitsniveau, die können beispielsweise zwei Stufen über dem Level der Spielercharaktere sein. Jede Festung kann also eine andere Art der Herausforderung sein.
- Das Entwicklerteam von Diablo 4 hat viele Erfahrungen bei der Balance von Klassen in anderen Blizzard-Spielen sammeln können. Builds von Klassen sollen ungefähr auf dem gleichen Niveau sein, was die Stärke angeht. Außerdem sollen alle möglichen Builds einer Klasse den Großteil der Inhalte von Diablo 4 meistern können. Das Team legt viel Wert darauf, dass die Balance zwischen den Klassen ausgewogen ist, jede Klasse soll mehrere Builds zur Verfügung haben.
- In den höchsten Schwierigkeitsgraden kann es zu Unterschieden bei den Klassen kommen, sodass die eine oder andere Klasse besser geeignet ist. Hier will das Entwicklerteam aber nach Release schnell reagieren und die Balance anpassen.
- Ab etwa Stufe 50 werden die ersten Endgamesysteme freigeschaltet und relevant. Laut Entwicklerteam sollen wir je nach Spielstil etwa 150 bis 180 Spielstunden benötigen, um die Maximalstufe 100 zu erreichen. Die Kampagne werden wir irgendwo zwischen Level 35 und 45 abschließen. Bereits auf dem Weg zu Stufe 100 werden wir viele Endgame-Inhalte spielen und zahlreiche Herausforderungen mit unserem Charakter meistern können, wir müssen für die wichtigen Systeme also nicht erst Stufe 100 erreichen.
- Die Balance von PvE und PvP wird sehr schwierig werden, zum Start von Diablo 4 wird sich das Entwicklerteam bei der Balance erst um den PvE-Aspekt des Spiels kümmern. Nach Release wird das Feedback der Community zum PvP ausgewertet und daran werden sich dann die Änderungen richten.
- Bei der Entwicklung der Dungeons gab es die Vorgabe, dass sich Dungeons nicht zu oft wiederholen sollen. Deshalb gibt es viele Dungeons im Spiel, die vom Design her sehr unterschiedlich sind und in denen wir auch unterschiedliche Ziele erreichen müssen. Der Style und die Story eines Dungeons ist mit dem jeweiligen Ort, an dem sich der Dungeons befindet, verbunden.
- Für die Dungeons in Diablo 4 nutzt das Entwicklerteam prozedural generierte Inhalte, damit sich das Layout und das Aussehen von Dungeons immer ein bisschen anders anfühlt. Wichtig ist dabei, dass die Identität und der Charme eines Dungeons trotz prozeduraler Generierung noch erhalten bleibt.
- Während bestimmter Story-Momente werden uns bekannte Charaktere in Diablo 4 als Begleiter unterstützen.
- Auf höheren Weltstufen können Monster und Bosse sehr schwer sein, deshalb haben alle Klassen die Ausweichen-Funktion erhalten. Dadurch können alle Spielercharaktere sich zumindest besser vor bestimmten Angriffen schützen und das Entwicklerteam kann die Bosse komplexer gestalten.
- Die Ausweichen-Funktion kann durch bestimmte Modifikatoren auf den Gegenständen verbessert oder verändert werden, was nochmal eine neue Ebene der Anpassbarkeit ins Spiel bringt.
- Die Heiltränke in Diablo 4 funktionieren etwas anders als in Diablo 3. So basieren die Tränke nicht mehr auf einer Abklingzeit, sondern auf Tränkeaufladungen. Wir müssen aktiv gegen Monster kämpfen, um neue Aufladungen beim Heiltrank zu erhalten. Das sorgt dafür, dass ein aktiver Spielstil belohnt wird und wir nicht nur stumpf auf die Abklingzeit warten.
- Der Fertigkeitenbaum wurde so entwickelt, um die Klassenfantasie und die Grundidee einer Klasse zu transportieren. Unterschiedliche Builds bieten unterschiedliche Spielstile. Mit legendären und einzigartigen Gegenständen lassen sich ganz neue Builds erstellen und die Fertigkeiten des Charakters lassen sich so gut anpassen.
- Das Entwicklerteam möchte uns dazu ermutigen, eigene Builds zu kreieren. Die Fertigkeitenbäume sollen uns dafür Ideen liefern, wie wir unseren Build verbessern können.
- Bis Stufe 40 soll die Neuverteilung der Punkte relativ günstig sein, ehe die Kosten bis auf Level 100 stetig steigen. Es gibt keine Sperre für die Neuverteilung, wir benötigen nur immer mehr Gold dafür. Wir sollen im Endgame nicht in der Lage sein, jederzeit unsere komplette Skillung zu verändern, weil dies viel zu teuer wäre. Stattdessen sollen sich unsere Entscheidungen wichtig anfühlen und jede Änderung an der Skillung soll gut überlegt sein.
- Die Level der Monster skalieren mit der eignen Charakterstufe. Gebiete haben aber auch ein Mindestlevel, unter dem die Monster nicht skalieren. In einem Gebiet für Stufe 25 trifft ein Stufe-10-Charakter auf Gegner mit Stufe 25 und ein Stufe-40-Charakter auf Gegner mit Stufe 40.
- In Diablo 4 wird es zahlreiche Filmsequenzen geben, um die epische Geschichte zu transportieren. Das Team will die Story des Spiels aber auch direkt über die Umgebung der Spielwelt vermitteln, beispielsweise über Charaktere in den Gebieten.
- Diablo 4 sollen wir so spielen können, wie wir wollen - allein oder in einer Gruppe. In der Gruppe gibt es einen geringen Bonus auf Erfahrungspunkte, in der letzten Beta waren es 3%. Wenn Spieler allein in Sanktuario ihre Abenteuer erleben wollen, dann soll das laut Blizzard auch möglich sein.
- Auf die Frage nach einem neuen Kuh-Level gab es die Antwort: "Es gibt kein Kuh-Level."
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