Zusammenfassung: Interview mit Ion & Content Creatorn zu Patch 10.1
In wenigen Tagen erscheint Patch 10.1 mit der Zaralekhöhle als neues Endgame-Gebiet, dem Raid Aberrus, der neuen Rüstungsaufwertung, dem Start der zweiten Saison für Dungeons sowie PvP und vieles mehr. Alles nachzulesen in unserem Guide Patch 10.1 - Große Übersicht. Nachdem in den letzten Tagen bereits ein paar Interviews mit Mitgliedern des Entwicklungsteams erscheinen, durften nun auch die Content Creator aus dem nordamerikanischen sowie europäischen Bereich in zwei Gruppen-Interviews Game Director Ion Hazzikostas einige Fragen zum Update stellen. Auch wir waren mit dabei und hier ist eine Zusammenfassung.
Die wichtigsten Infos aus den Interviews
Zaralekhöhle
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Beim Bau der Zaralekhöhle wollte das Team sicherstellen, dass das Gebiet nicht klaustrophobisch wirkt. Es gibt zwar eine Decke über unseren Köpfen, aber es ist eine sehr große Höhle.
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Kein Ladebildschirm ist etwas, das hoffentlich in Zukunft auf clevere Weise weiter genutzt werden kann. Bisher war es nicht möglich Terrain über oder unter anderem Terrain zu haben. Die neue Technologie ist ein sehr trickreicher Zonentransfer, und einige Spieler werden feststellen, dass die Zaralekhöhle nicht direkt unter den Dracheninseln liegt, sondern an der Seite. Dies könnte noch öfters verwendet werden, wie z. B. eine Karte im Pac-Man-Stil bei einem Raid, bei der wir uns auf der einen Seite von der Karte entfernen und auf der anderen zurückkommen.
Gewölbe von Zskera
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Das Gewölbe von Zskera wurde sehr positiv aufgenommen. Das Team möchte aber nicht unbedingt genau dasselbe wiederholen, aber sie lassen sich definitiv von Erlebnissen wie der Schatzkammer der Insel des Donners von vor 10 Jahren inspirieren.
Fraktionen und Ruf
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Das Team möchte sich primär auf neue Ruhmfraktionen fokussieren und nicht die alten immer erweitern. Für neue Spieler, die durch 25 Ruhmstufen rasen müssen, nur um zu den neuen Sachen in 10.1 zu gelangen, fühlte es sich nicht wirklich gut an.
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Accountweiter Ruf ist immer wieder ein Thema und generell sind accountweite Systeme die Richtung, in die weiterhin gegangen wird. Neue Systeme und Inhalte werden nun immer direkt accountweit implementiert, was natürlich einfacher ist, als alte Systeme umzubauen.
Mythisch+
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In Bezug auf das Neurollen von Schlüsselsteinen ist das Team offen dafür, die Regeln für den Bereich 21+ zu ändern. Auf den unteren Stufen gibt es einen guten Grund dafür, eine Vielzahl von Dungeons anzubieten. Sobald Spieler über Stufe 20 sind, laufen sie nicht mehr für mehr Belohnungen, sondern um die Wertung für die Bestenlisten und das Prestige zu verbessern. Im Moment gibt es nichts Besonderes anzukündigen, aber in Zukunft könnte es Änderungen geben.
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Schlüsselsteine werden um 10 Stufen runtergesetzt, wenn die zweite Saison startet. Mit einem brandneuen Dungeon-Pool gibt es eine steile Lernkurve und mit einer Herabsetzung von nur drei Stufen, wie es in Shadowlands der Fall war, würde es viele Probleme geben.
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Das Feedback von Spielern ist, dass die Affixe etwas sein sollten, das die Erfahrung verändert, aber nicht den Fokus des Dungeons. Eine stärkere Betonung der Dungeon-Mechaniken ist deshalb nun immer das Ziel.
Raids
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Zum ersten Mal wird der erste LFR-Flügel gleichzeitig mit Normal, Heroisch und Mythisch geöffnet. Der Rest vom LFR kommt dann aber wieder in Abstand von je zwei Wochen, da das Team das Fortschrittserlebnis von Freunden und Gilden nicht verderben wollen. Der LFR existiert, um sicherzustellen, dass alle das Ende der Geschichte und den letzten Boss sehen können. In einer Welt, in der der LFR von Anfang an offen ist, würde dies dazu führen, dass viele das Ende des Raids in einem LFR-Erlebnis sehen, lange bevor dies mit Freunden oder der eigenen Gilde geschieht.
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Es ist nicht geplant, die Lockouts für den mythischen Modus in Zukunft zu ändern. Das Team möchte verhindern, dass der mythische Modus zu einem PUG-Erlebnis wird, bei dem Spieler immer wieder die Gruppe wechseln.
Klassenbalance
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Das Team hofft, in Zukunft nicht noch einmal eine Erhöhung der Lebenspunkte und des Schadens durchführen zu müssen. Rückblickend hätten sie vor dem Start von Dragonflight mehr tun müssen. Die 40% waren bereits eine beängstigend große Zahl, aber im Endeffekt wäre einer Steigerung von 66% besser gewesen. Bei der Änderung von 25% in 10.1 geht es weniger um die Skalierung als vielmehr darum, sich weiterhin mit der Erhöhung des generellen Schadens-Output und der Überlebensfähigkeit im gesamten Talentsystems auseinanderzusetzen.
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Das Team möchte noch einmal ein Auge auf die Balance der Überlebensfähigkeiten und Verteidigung verschiedener Klassen werfen. Sie möchten eine Homogenisierung verhindern, aber es ist auch nicht fair, wenn einige Spielweisen sowohl einen guten Output als auch gute Überlebensfähigkeiten haben, während andere einfach umfallen.
Rüstungsaufwertung
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Das System aus 10.1 ist stark von Dragonflight inspiriert und das Team hofft, dass die Vereinigung mehrerer Upgrade-Tracks funktioniert, wie sie es sich vorstellen. Sollte das System so fortgeführt werden, wird es in Zukunft ein dauerhaftes Evergreen-Feature sein und dann werden auch die Währungen etwas allgemeiner sein.
Customization und Sammeln
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Hochwertige Sets sind definitiv etwas, das das Team weiterhin verfolgen möchte. Sie wollen sicherstellen, dass Spieler, die auf das Spielen in der Open World beschränkt sind, coole Cosmetics haben.
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Die Designer haben sich von ortsspezifischen Klassensets wegbewegt und sind zurück zur Klassenphantasie gegangen.
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Mehr Klassen-Rassen-Kombinationen werden auf jeden Fall kommen. Doch dies erfordert auch einiges an Entwicklungszeit. Bestimmte Animationen oder Modelle müssen designt werden und auch die Lore muss stimmen.
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Nach Dragonflight werden Dracthyr sehr wahrscheinlich auch lernen andere Klassen zu spielen.
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Die Auswahl des eigenen Pronoms und der Stimme wird weiterhin entwickelt und im Laufe der Zeit kommen. Tatsächlich gibt es in diesem Bereich sehr viel zu tun und umzuschreiben. Nicht nur in der englischen Version des Spiels, sondern auch bei der kompletten Lokalisierung.
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Büchersammlungen als Feature in WoW wären toll. Es wäre möglich dies rückwirkend für vergangene Erweiterungen und vergangene Zonen zu implementieren, da dies auch die persönliche Reise des Charakters repräsentiert. Vor allem in den letzten Jahren wurden viele interessante Bücher eingefügt, die auf der ganzen Welt verstreut sind, und es schön sie in eine Sammlung hinzuzufügen.
Drachenreiten
- Es ist weiterhin der Plan, dass das "normale Fliegen" auf den Dracheninseln möglich gemacht wird.
- Ebenfalls schauen die Entwickler sich weiterhin die Möglichkeit an, das Drachenreiten nicht nur auf den Dracheninseln anzubieten, sondern in der gesamten Spielwelt.
Berufe
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In der Roadmap wurde absichtlich nicht viel über das Handwerk geschrieben, außer weitere Aktualisierungen und Neuheiten. Es ist klar, dass es neue Rezepte geben wird, neue Ausrüstungsstufen und so weiter. Das Team möchte nicht noch mehr Tiefe oder Komplexität hinzufügen, da das System bereits komplex ist und es Nachholbedarf gibt, wenn noch mehr eingefügt wird. Das Ziel ist, dass die Berufe in jedem Tier relevant bleiben.
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Für Nebenberufe gibt es keine konkreten Infos zu Neuheiten.
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Hergestellte Ausrüstung auf Itemlevel 418 wird mit der zweiten Saison automatisch auf Itemlevel 421 hochgestuft, da sich die Itemlevel-Abstufungen für Upgrades ändern.
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Es gibt ein paar Dinge in Bezug auf Berufe, die noch nicht auf dem PTR zu sehen waren, die im Mai eine Überraschung sein sollten.
Soziales
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Es wäre toll die Obergrenze für Gildenmitglieder von 1.000 zu erhöhen, aber es gibt technische Einschränkungen. Das Anheben der Obergrenze ist nicht gerade trivial. Problem ist auch, dass viele Gildenmitglieder mehrere Twinks in einer Gilde haben.
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Es gibt kein Datum für die Freischaltung des fraktionsübergreifenden LFG-Systems mit automatischer Warteschlange, doch es ist der nächste Schritt. Nach und nach sollen die Barrieren weichen.
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Es ist nicht möglich die Fraktion der Gilde zu ändern, denn diese wird vom Anführer bestimmt. Es ist auch nicht möglich die Führung an ein Mitglied der gegnerischen Fraktion zu übergeben. Doch Offiziere der gegnerischen Fraktion funktionieren.
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In Bezug auf die Obergrenze für Battle.net-Freunde würde Ion diese persönlich gerne erhöhen, aber auch hier gibt es technische Einschränkung.
Verschiedenes
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Ion schätzt nicht, dass alle TCG-Reittiere durch Twitch-Drops und Prime Gaming zugänglich gemacht werden. TCG-Items waren immer Werbeartikel. Das ist altes Promotion-Zeug, das Spielern zur Verfügung gestellt wird, die damals nicht da waren oder die in ihren Regionen kein TCG verfügbar hatten, was nicht fair war. Es fühlte sich nicht richtig an, dass der einzige Weg, diese Sammlerstücke zu bekommen, darin besteht, zu einer Drittanbieterseite zu gehen und sie für viel Geld zu kaufen. Es gibt ein paar Items, mit denen äußerst vorsichtig umgegangen wird, wie z.B. der Spektraltiger.
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In den letzten Jahren hat Blizzard und speziell das WoW-Team eine Reihe großer Veränderungen und beispiellose Ereignisse durchlebt. Das Team hat unglaubliche Arbeit geleistet, worauf Ion sehr stolz ist. Der Rest des Jahres 2023 wird viel zu bieten haben. Als letztes Jahr die Roadmap erstellt wurde, war dies etwas, das in der Vergangenheit noch nie getan wurde. Es ist im Grunde eine Verpflichtung gegenüber den Spielern und die Devs sind zuversichtlich, dass alles umgesetzt werden kann. Sie sind auf dem richtigen Kurs und es gibt sogar einige Überraschungen, die Anfang des Jahres nicht auf dem Plan standen.
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Es ist nicht geplant, in Patch 10.1 mehr Taschenplätze anzubieten. Die Bank ist definitiv etwas, was sich angeschaut werden sollte, da sie sehr veraltet ist. Vielleicht in einem zukünftigen Patch, aber wahrscheinlich eher in einer zukünftigen Erweiterung.
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Die wöchentliche Event-Rotation wurde in WoD eingeführt und seitdem nicht mehr experimentiert oder weiterentwickelt. Es gibt so viel, was in diesem Bereich getan werden könnte, um Dinge von Woche zu Woche ins Rampenlicht zu rücken.
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Es ist nicht geplant, die turbulenten Zeitwege als Event fortzusetzen, aber das Gesamtereignis ist etwas, das möglicherweise wiederholt wird. Die Zeitwanderung und das Event zum Ende der Saison waren gut für den allgemeinen Aufholbedarf.
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