Lore-Drama auf dem PTR: Vergewaltigung & Mord für den Erhalt der Zeitlinie
Für Nostalgiker und Lore-Fans wird Patch 10.1.5 ein wahres Meisterwerk, denn wir reisen durch die Zeit und das Multiversum von World of Warcraft, wodurch wir frühere Ereignisse erneut oder zum ersten Mal miterleben können, auf alte bekannte Charaktere treffen oder Charaktere, die eine ganz andere Entwicklung mitgemacht haben, als in unserer wahren Zeitlinie. Die wahre Zeitlinie steht bei unseren Reisen auch im Fokus, denn diese gilt zu bewahren und im Auftrag von Chromie sowie Soridormi vom bronzenen Drachenschwarm werden wir quasi zur Zeitpolizei, denn der Ewige Drachenschwarm treibt Unfug im Zeitgefüge.
Passend dazu gibt es den Mega-Dungeon Dämmerung des Ewigen, das neue öffentliche Event der Zeitrisse und die täglichen Quests am Rande des Äons. Der letztere Inhalte ist dabei besonders interessant, denn dort gibt es jeden Tag eine Quest, die uns in die Vergangenheit schickt, um dort etwas gerade zu rücken. Auf dem Testserver kann dieser Content aktuell getestet werden und in den letzten Tagen kam dabei ziemlich viel Kritik im Forum auf.
Die unschöne Arbeit der Zeithüter
Wir kennen es aus Filmen, Serien oder auch anderen Spielen. Irgendwer reist durch die Zeit, verändert dort was und wir müssen dies verhindern oder wieder ändern. Meist ist es dabei so, dass der Bösewicht jemanden tötet oder so etwas in der Art und wir ihn aufhalten sollen. Doch im Falle der kritisierten Dailys von Patch 10.1.5 läuft es andersherum ab. So werden bestimmte Ereignisse durch eine quasi positive Veränderung verhindert, die aber stattfinden müssen.
Vergewaltigung und Zwangszucht
Für die Daily "Eine vermisste Seele" sollen wir die Dämonenseele dem Drachenmalklan zurückbringen. Sie benutzten sie damals dafür, um Alexstrasza gefangen zu halten, sie zu foltern sowie zu vergewaltigen und dazu zu zwingen, Dracheneier zu legen, womit der Drachenmalklan seinen eigenen Schwarm an Drachen aufbauen konnte.
Chromie, die Questgeberin, ist dabei ziemlich stumpf und sagt sogar im Questtext, dass wir Alexstrasza davon lieber nichts erzählen sollten. Am Ende der Quest ist Alexstrasza zufällig vor Ort und Chromie versucht das, was wir gerade gemacht haben, ein wenig zu verheimlichen. Doch Alexstrasza weiß davon und wir können mir ihr reden. Auch wenn sie nicht erfreut ist, sagt sie uns, dass die Zeitlinien intakt gehalten werden müssen.
Der Mord an Amber Kearnen
Für die Daily "Der Mord an Amber Kearnen" müssen wir in die Zeit rund um die Erweiterung Legion zurückreisen, um einen Mord zu begehen. Das Ziel ist dabei Amber Kearnen, ein Mitglied vom SI:7. Ihr Tod führte damals dazu, dass ans Licht kam, dass Matthias Shaw durch einen Schreckenslord ersetzt wurde. Zwar entschuldigt sich Chromie dafür, dass sie uns darum bittet, jemanden zu töten, aber dennoch sollen wir einen Mord begehen.
Die Kritik der Community
Was nun an diesen beiden Quests kritisiert wird, ist die Tatsache, dass wir als Spieler ziemlich fragwürdige Dinge tun sollen. Zum einen jemanden gezielt umbringen, der dies auf jeden Fall nicht verdient hat, und zum anderen dafür sorgen, dass jemand gefoltert und vergewaltigt wird. Speziell die Geschichte rund um Alexstrasza ist dabei ein sehr sensibles Thema. Dass dieses durch eine einfache Daily abgehandelt wird und das Trauma, das Alexstrasza dadurch erlitten hat, fast schon als eine Komedie-Einlage von Chromie behandelt wird, passt vielen so gar nicht.
Natürlich kommt dabei auch all das zur Sprache, was vor zwei Jahren rund um Blizzard passiert ist. Die generelle Frauenfeindlichkeit im Unternehmen, Vergewaltigungs-Vorwürfe und noch einige andere schreckliche Dinge, die wir hier an dieser Stelle nicht erneut thematisieren möchten.
Es ist klar, dass diese Ereignisse eben zur Lore von World of Warcraft dazugehören und alles in allem ist es an sich auch ganz cool, dass wir diese durch Inhalte im Spiel erleben können. Die Art und Weise, wie damit umgegangen wird, ist jedoch nicht wirklich gut. In der Vergangenheit gab es schon öfters grenzwertige Situationen im Spiel wie z.B. die Folter von Mitgliedern des Scharlachroten Kreuzzugs als Todesritter im früheren Startgebiet, doch diese passten zumindest thematisch zur gespielten Geschichte.
Das was mit den neuen Dailys in Patch 10.1.5 gemacht wird ist nur ein sehr kurzer Blick in die Vergangenheit, doch stellt uns als Spieler in die Rolle des Bösen, auch wenn es ja an sich nur darum geht, die Zeitlinie zu schützen. Hätte man dies vielleicht besser lösen können und auch sollen?
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