US-Behörde verklagt Microsoft wegen Übernahme von Activision Blizzard
Im Januar hatte Microsoft bekanntgegeben, dass Activision Blizzard für 69 Milliarden US-Dollar übernommen werden soll. In den letzten Monaten haben nun viele Behörden auf der ganzen Welt die geplante Übernahme überprüft und viele sind auch aktuell noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis gekommen. Einer der wichtigsten Behörden ist die FTC (Federal Trade Commission) in den USA.
Hier gab es in den letzten Wochen schon Hinweise darauf, dass die US-Behörde den Deal zwischen Microsoft und Activision Blizzard nicht so einfach durchwinken wird, da es Befürchtungen gibt, dass Microsoft dadurch eine marktbeherrschende Position erlangt. Gestern gab es nun eine Abstimmung bei der FTC, dadurch wurde entschieden, dass eine Klage beim Verwaltungsgericht gegen Microsoft eingereicht wird.
Laut der FTC erlangt Microsoft durch den Deal einen unfairen Vorteil bei Abonnement- und Cloud-Services und auch bei Konsolenspielen könnte Microsoft so eine zu starke Position einnehmen. Die Klage stellt die erste regulatorische Maßnahme gegen Microsoft seit 20 Jahren dar. Die Klage wird nun dafür sorgen, dass die Übernahme im kommenden Jahr vermutlich nicht mehr wie geplant durchgeführt werden kann, selbst wenn die Klage der FTC keinen Erfolg bringt.
Sollte der Termin für die Übernahme nicht eingehalten werden können, muss der gesamte Deal neu verhandelt werden, was zu weiteren Verzögerungen oder gar zu einem Scheitern der gesamten Übernahme führen kann. Nur durch die Anklage ist die Übernahme aber noch nicht gescheitert, wir müssen hier also die kommenden Monate abwarten.
Microsoft macht Zugeständnisse
Eines der Argumente gegen die Übernahme war immer die Angst vor der Exklusivität von Spiele-Reihen wie Call of Duty. Xbox-Chef Phil Spencer hat in den letzten Wochen ein Angebot an Nintendo, Valve und Sony gemacht, dass die Call of Duty-Reihe für die nächsten 10 Jahre auf Nintendo- und PlayStation-Konsolen sowie auf Steam erscheinen soll. Nintendo und Valve haben das Angebot bereits angenommen, Call of Duty wird also auf der Switch und auf Steam verfügbar sein.
Sony hat es hier etwas schwerer, da die PlayStation 5 in direkter Konkurrenz zur Xbox Series X um die gleiche Zielgruppe steht. Sony hatte in den letzten Monaten mehrmals deutliche Bedenken zur Übernahme geäußert und dass Microsoft im Konsolen-Bereich dadurch zu stark werden würde. Microsoft versucht als Gegenmaßnahme die Marken der Spiele kleinzureden.
Bei der Übernahme von Zenimax (Bethesda) hatte Microsoft versprochen, die Titel auch weiterhin für andere Plattformen anbieten zu wollen. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass zumindest einige Spiele von Bethesda exklusiv für Xbox erscheinen sollen. Das ist auch der FTC nicht entgangen und hat sicherlich bei der Entscheidung für eine Klage gegen Microsoft eine Rolle gespielt.
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