Activision-Blizzard-Übernahme durch Microsoft: Aktueller Stand bei den Prüfungen der Behörden
Im Januar hatte Microsoft bekanntgegeben, das Unternehmen Activision-Blizzard für satte 68,7 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen. Dadurch würden bekannte Marken wie Call of Duty, World of Warcraft, Diablo, Starcraft, Overwatch und Candy Crush den Besitzer wechseln - aber auch die vielen Entwicklerteams und das allgemeine Personal mit insgesamt rund 10.000 Mitarbeitenden würden dann unter der Marke Microsoft eine neue Führung erhalten.
Seit der Bekanntgabe dieser Übernahme sind nun schon einige Monate vergangen und Microsoft hatte bereits im September bestätigt, dass einige Games wie Call of Duty, Diablo und Overwatch in den Game Pass integriert werden sollen. Dadurch müssen wir die Spiele nicht mehr beszahlen, sondern lediglich ein aktives Abo für den Game Pass besitzen, der in den letzten Monaten massiv durch neue Spiele erweitert wurde. Wie Microsoft mit dem Abo von World of Warcraft umgeht, steht übrigens noch nicht fest, hier gab es noch keine Infos, ob WoW ebenfalls Teil des Game Pass wird.
Entscheidung der US-Behörde FTC
Zwar sind sich die beiden Unternehmen wegen der Übernahme einig, jedoch müssen die jeweiligen Behörden in den verschiedenen Ländern dieser Übernahme von Activision-Blizzard durch Microsoft noch zustimmen. Brasilien und Saudi-Arabien haben beispielsweise bereits ihre Zustimmung erteilt. Einer der wichtigsten Behörden in dieser Übernahme ist die Federal Trade Commision (FTC) in den USA. Laut einem Bericht von Seeking Alpha wird die Entscheidung der US-Behörde für Ende November erwartet.
Da die FTC eine einflussreiche Behörde ist, könnte von einer positiven oder negativen Bewertung der Übernahme eine Signalwirkung für andere Behörden ausgehen. Zuletzt hatte vor allem Sony starke Bedenken mit Blick auf den Deal geäußert, denn das Unternehmen sieht die Gefahr, dass Microsoft bekannte Spielemarken wie beispielsweise Call of Duty nur noch für PC und Xbox veröffentlichen wird - Spielende auf der PlayStation würden dann auf das beliebte Game verzichten müssen. Microsoft hatte in den letzten Monaten jedoch mehrmals bestätigt, dass Call of Duty auch weiterhin auf den PlayStation-Konsolen erscheinen soll - so will man auch in Zukunft so viele Spielende mit bekannten Marken erreichen, wie nur möglich.
Genauere Prüfung durch die EU-Kommission
Laut Reuters und Politico hat Microsoft bisher keine Stellungnahme bei der EU-Kommission bezüglich der angeführten Bedenken rund um die Übernahme abgegeben, eine entsprechende Abgabefrist endet am 8. November. Laut den Berichten lassen Unternehmen bei Übernahmen diese erste Phase oft kommentarlos verstreichen, wenn ohnehin davon ausgegangen wird, dass in Phase 2 der Prüfung eine gründlichere Prüfung durchgeführt wird. Bei Phase 2 wird übrigens von einer Dauer von vier Monaten ausgegangen.
Microsoft hatte zuletzt lediglich angegeben, dass sie auch in Zukunft kooperativ mit der EU-Kommission zusammenarbeiten wollen. Aktuell scheint es wahrscheinlich, dass Microsoft erst in Phase 2 der Prüfung durch die EU-Kommission eine ausführliche Stellungnahme abgibt. Allerdings könnte sich die Vollendung der Übernahme so weiterhin in die Länge ziehen.
Die britische Behörde hat bereits verkündet, eine tiefere Prüfung der Übernahme durchführen zu wollen, entsprechende Prozesse laufen jedoch bereits. Andere Behörden in Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea haben sich zum aktuellen Zeitpunkt ebenfalls noch nicht final zur Übernahme positioniert. Wie bereits oben erwähnt könnte sich das mit der Entscheidung der FTC Ende November ändern.
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